Technik

Bundeswehr-Hacker fühlen sich bereit zu Gegenschlägen

Bundeswehr-Soldat
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Die Cybertruppe der Bundeswehr könnte im Fall eines Angriffs auf deutsche Netze zurückschlagen. In einem internen Bericht schreibt das Verteidigungsressort, die Hacker des Zentrums Cyber-Operationen seien mittlerweile "in der Lage, aktiv im Cyber-Raum aufzuklären und zu wirken".
Der "Spiegel" berichtet darüber. Bisher hatte die in Grafschaft bei Bonn stationierte Einheit Gegenschläge im Netz – "Hackbacks" – praktisch nur in Planspielen getestet. Der Ausbau der Fähigkeiten sei ein "essenzieller Beitrag zur gesamtstaatlichen Sicherheitsvorsorge", betont das Ministerium, weshalb es die Hackertruppe von heute knapp 100 auf künftig 300 Mann aufstocken wolle. Ob der Bundeswehr Gegenschläge erlaubt werden sollen, wird in der Politik freilich kontrovers diskutiert. Das Ministerium warnt in seinem Papier davor, dass der technologische Fortschritt etwa durch Quantencomputing zu "einer neuen, vielleicht sogar kritischen Bedrohungslage" führen könne. Quantencomputer könnten dereinst "sämtliche derzeit üblichen asymmetrischen Kryptoverfahren" zur Verschlüsselung über winden. Dadurch könne eine "fundamentale Bedrohung wesentlicher kritischer Infrastrukturen" entstehen – etwa im Banken-, Bahn- oder Flugverkehr. Quantencomputer sind erheblich leistungsstärker als herkömmliche Rechner; Prototypen waren 100 Millionen Mal schneller als aktuelle Computer. Die US-Konzerne IBM, Microsoft und Google liefern sich ein Wettrennen bei der Entwicklung mit chinesischen Wettbewerbern wie Baidu. Die EU-Kommission legt eine "QuantenFlaggschiff"-Initiative im Wert von einer Milliarde Euro auf, China baut gerade ein Quantenlabor für zehn Milliarden Dollar. Eine Studie des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik warnt vor der rasanten Entwicklung der Quantencomputer und plädiert für "eine starke nationale Cybersicherheitsbehörde".
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